Seit 1997 bin ich eine freiwillige Helferin. Im Gesundheitsdienst arbeite ich aber erst seit Mai 2010 mit, was mir sehr leid tut! Ich hatte schon vorher die Möglichkeit gehabt, in der Psychiatrie tätig zu werden, doch damals schreckte mich noch das Stigma der Geisteskrankheit ab und zögerte meine Entscheidung hinaus.
Auf Einladung einer Freundin unternahm ich dann doch einen Versuch – und verliebte mich auf Anhieb! Ich bin von Herzen gerne freiwillige Helferin in der Psychiatrie und habe hier tatsächlich einen Flecken Paradies gefunden!
Die Menschen, denen ich helfe, sind so ehrlich, so offen, so freundlich... Und alles, was ich für sie tun kann, scheint mir immer noch zu wenig angesichts ihrer menschlichen Größe.
Der Freiwilligendienst in der Psychiatrie ist für mich ein Weg, um mit beiden Beinen im Leben zu stehen: bescheiden sein, aufmerksam den Hilferuf des anderen wahrnehmen. Dazu gehört auch die Freude, früh morgens aufzustehen und glücklich zu sein, weil ich weiß, dass ich den Tag mit Freunden verbringen werde.
Es bedeutet auch, mit einem Lächeln bereit zu sein, den anderen an- und aufzunehmen, ein bisschen Mutter zu sein.
Helfen, zuhören, lachen, umarmen, verstehen, akzeptieren, jeden so achten, wie er ist. Und Freude bringen und dafür sorgen, dass das Heute anders ist als das Gestern.
Ein Freiwilliger im Hospitaldienst zu sein bedeutet, bedingungslos zu lieben.